Rioghachd nan Eilean - Königreich des Lichts
  7. (Keine) Überraschungen
 

Kapitel 7: (keine) Überraschungen

„ Watchtower, hier Eagle One. Wie haben die Zielperson!“ Matt setzte das Signal ab und bestätigte damit, dass sie David gefunden hatten, dann wandte er sich einem seiner Männer zu.

„Nehmt alle Festplatten und sonstigen Speichermedien mit, die ihr finden könnt. Wir werten alles in der Zentrale aus.“

„Verstanden Sir!“

Nach dem das geklärt war, richtete Matt seine Aufmerksamkeit wieder auf David.

„Komm mit, wir bringen dich hier raus.“

David sagte nichts, folgte aber Matt und zwei weiteren Männern. Sie gingen den langen Korridor zurück und an dem Quergang, der zu seiner Zelle führte, vorbei. David blickte nach rechts in den Gang. Unheimlich flackerte das Licht auf Höhe seiner Zelle. Trümmer der eingestürzten Decke lagen überall. Es war vorbei. Es war endlich vorbei.

Sie gingen weiter, nahmen weitere Abzweigungen, auf die David nicht sonderlich achtete, und gelangten schließlich zum Ausgang. Draußen war es dunkel und kühl. Zwei Cobra Kampfhubschrauber und zwei Black Hawk Transporthubschrauber warteten dort bereits auf sie.

„Wir fliegen jetzt zum Central Nebraska Regional Airport und von dort aus nach Los Angeles.“ erklärte Matt David, der ihn fragend ansah.

„Steig ein, es geht nach Hause.“

David kletterte mit Hilfe eines Soldaten in den Hubschrauber, Matt folgte ihm. Nebraska? David war in Nebraska. Die ganze Zeit über hatte er nicht gewusst wo er gefangen gehalten wurde. Er hatte nicht einmal gewusst, ob er sich noch in den Vereinigten Saaten befunden hatte. Die Maschinen des Black Hawks, in dem er saß, starten und der Hauptrotor begann sich zu drehen. David lehnte unterdessen seinen Kopf an die Seite der Hubschrauberinnenwand und versuchte die letzten Minuten zu verstehen. Alles erschien ihm unwirklich. Er fasste an die Stelle, wo Quint ihm das Messer in die Schulter gerammt hatte. Die Wunde war bereits verheilt.

„Bist du verletzt?“ fragte Matt, der Davids Bewegung beobachtet hatte. Dieser schüttelte zaghaft den Kopf.

Dann wurde er leicht in den Sitz gedrückt. Er blickte aus dem Fenster und sah kurz wie der Boden sich bewegte und kleiner wurde.

Der Flug verlief ruhig. Matt musterte David, wie dieser sofort erkannte. Er vermutete, dass Matt ihm noch etwas Zeit lassen wollte. Denn er würde gewiss Fragen haben. Aber auch er, David, würde Fragen haben. Aber er fühlte sich noch nicht soweit. Die Fragen brannten wie Feuer in seinem Mund, aber er konnte sie noch nicht stellen. Noch nicht. Und er hatte Angst, Angst vor den Antworten, die Matt für ihn haben würde. David blickte in die vorbeiziehende Dunkelheit. In Gedanken sah er Quint, wie er mit der Motorsäge auf ihn losging. Er sah das Messer, dass sich in seine Schulter gebohrt hatte. Die Klinge blitzte vor ihm auf und wurde größer, immer größer, bis das Messer die Form eines Schwertes annahm.

Jemand sprach ihn an. David blickte auf und sah Matt ins Gesicht.

„Wir landen jetzt, David.“ sagte Matt erneut. David blickte wieder nach draußen und vernahm jetzt vereinzelt blinkende Lichter, die immer größer wurden. Dann verschwanden die Lichter in dichter werdenden Wolken, der Himmel zog sich sehr schnell zu. Der Hubschrauber wurde heftig durchgeschüttelt. Der Wind hatte stark zugenommen. Regen peitschte von außen an die Scheiben.

Unsanft setzte der Black Hawk Hubschrauber in der Nähe eines Hangars am südlichen Ende des Flughafens auf.. Die Seitentür wurde aufgezogen. Der Wind pfiff und beförderte den kalten Regen ins Innere des Hubschraubers.

„Willkommen, Agent Bernard.“ rief der Mann, der die Tür aufgezogen hatte. Er musste sich Mühe geben die Lautstärke des Hauptrotors zu übertreffen.

„Ihre Maschine wird frühestens in 25 oder 30 Minuten starten können.“ Ein kleiner, aber starker Sturm zieht auf. In einer knappen halben Stunde sollte er vorbeigezogen sein. Sie sind gerade noch rechtzeitig gelandet.

„Komm mit David“, rief Matt zu David gewandt, „wir gehen in den Hangar.“

„Die Männer überquerten eine kleine asphaltierte Fläche und betraten den nahe gelegenen Hangar. Nur David blieb kurz vor dem Hangar stehen. Er schaute nach oben und genoss die prasselnden Regentropfen. Die langen nassen Haare rutschten ihm in Gesicht und er strich sie nach hinten. Matt drehte sich verwundert zu ihm, sagte aber nichts. Dem im Regen stehenden David kam es wie eine erneute Befreiung vor. Der Regen hatte definitiv etwas Reines, etwas Reinigendes an sich. Einen Teil der Last schien von ihm weggespült zu werden. Dann rückte Matt in sein Blickfeld und er erkannte wie unsinnig er hier im Regen stehend aussehen musste. Einen Ticken entspannter betrat er schließlich den Hangar. Ein Learjet befand sich im Inneren.

„Wir haben im Flugzeug was vorbereitet, damit du dich frisch machen kannst.“ begann ihm Matt zu erklären. „ Ich lass die Sachen aus dem Flugzeug holen, dann kannst du das hier erledigen.“ Matt drehte sich um und der Mann hinter ihm verstand und verschwand im Flugzeug.

Matt wies auf zwei Stühle ein paar Meter entfernt von ihnen. David setzte sich und starrte vor sich hin .

„David, weißt du welches Datum heute ist?“ fragte Matt den abwesend wirkenden David.

Dieser schüttelte langsam den Kopf.

„Heute ist Mittwoch der 14. Mai…“David suchte den Blickkontakt zu Matt „…2008.“ Davids Augen zuckten etwas. Diese Information musste er erstmal verarbeiten. 2008.

„Du warst 20 Monate verschwunden, David.“

20 Monate? 2008? David konnte es nicht glauben. Fast zwei Jahre.

Er wusste nicht, was er von der Information halten sollte. 2008. Ihm kam die Zeit seiner Gefangenschaft wie eine Ewigkeit vor, aber gleichzeitig konnte er nicht glauben, dass so viel Zeit vergangen war.

„David?“ wandte sich Matt etwas besorgt an seinen Freund. Er blickte auf und sein müder Blick war undeutbar. Er wusste selbst nicht, wie er sich gerade fühlte. Zu viel sprudelte in ihm hoch.

„Wir haben die ganze Zeit über versucht dich zu finden. Wir haben Satelliten eingesetzt, Zeugen befragt, es gab eine großräumige Suchaktion, aber keine Spur von dir.“

David öffnete den Mund ein bisschen und versuchte etwas zu sagen, eine Frage zu stellen. Eine Frage, die er schon so lange beantwortet haben wollte, er konnte nicht noch länger warten. Aber seine Stimme war unhörbar, Matt konnte ihn nicht verstehen. David selbst wusste nicht, ob die Worte überhaupt seinen Mund verlassen hatten.

„David, ich kann dich nicht verstehen.“ Matt beugte sich zu ihm vor. David sammelte und räusperte sich. Dann setzte er erneut an. Mit kaum wahrnehmbarer Stimme fragte er:

„Alexa?“

Matts Gesicht nahmen traurige Züge an und David hatte seine Antwort.

„David,“ begann sein Freund langsam mit ruhiger und einfühlsamer Stimme „es tut mir sehr leid. Sie ist tot. Als wir in dem Lagerhaus ankamen, lag sie bereits reglos am Boden. Sie konnte nicht wieder belebt werden.“ David, hatte tief in seinem Inneren diese Antwort 

erwartet. Aber dennoch, dass jetzt zu hören war unwirklich. Er hatte die ganze Zeit über gehofft. Er vergaß alles um sich herum. Seine Gefühle überwältigten ihn. Dann gaben seine Muskeln nach und er sackte in sich zusammen. Matt zuckte reflexartig in Davids Richtung, da er befürchtete, David könnte vom Stuhl fallen. Aber dem war nicht so. Tränen sammelten sich in Davids müden Augen. Matt saß ihm hilflos gegenüber und betrachtete seinen total aufgelösten Freund. Er konnte ihm jetzt nicht helfen.

„Sir?“ Der Mann, den Matt gebeten hatte, die Sachen zum frisch machen aus dem Flugzeug zu holen, trat auf ihn zu. Matt drehte sich zu ihm um.

„Bringen sie die Sachen bitte in den Service Bereich da hinten.“ und zeigte auf das Ende der Halle, wo eine ein kleiner Bereich abgegrenzt war, der Servicebereich. Dort befanden sich mehrere Spinde, zwei Duschen und ein WC-Raum mit Toilette und Waschbecken.

Der Mann machte sich auf den Weg.

„David, du kannst dich jetzt erstmal waschen. Frische Kleidung liegt ebenfalls bereit.“

„Danke.“ antwortete David mit flüsternder Stimme und stand auf.

 

20 Minuten später verlies David den Servicebereich. Er fühlte sich körperlich besser. Die Haare hatte er nun wieder kurz geschnitten, der Bart war ab. Auch die Stoffhose und das Hemd taten gut, sie waren angenehm zu tragen. Die vorangegangene Dusche tat ihr übriges.

Davids Gang war allerdings nach wie vor schlapp, müde. Man konnte ihm die momentane inhaltliche Leere ansehen. Matt versuchte sich nichts anmerken zu lassen.

Die Geräuschkulisse, verursacht von dem Regen, der gegen die Hangarwände prasselte nahm nun stetig ab.

„Agent Bernard?“ Matt drehte sich zum Flugzeug um. Von der offenen Flugzeugtür aus sprach ihn der Pilot an. „Wie können vermutlich in ca. 10 Minuten starten.“

Matt nickte. „In Ordnung.“

 

12 Minuten später bewegte sich die Szenerie außerhalb des Fensters immer schneller, änderte den Anstellwinkel und wurde schließlich kleiner.

David schaute nicht aus dem Fenster, als der Learjet vom Central Nebraska Regional Airport in Richtung Los Angeles abhob. Er hing in seinem Sitz und starrte in die Leere der Rückenlehne seines vorangehenden Sitzes. Alexa war also wirklich tot. Objektiv betrachtet hatte er es erwartet, aber er hatte es nicht wahrhaben wollen und konnte es auch jetzt nicht glauben. Er schloss die Augen und konnte sie vor sich sehen. Ihr wunderschönes Gesicht, die wunderschönen Augen, ihre Lippen, eine Haarsträhne, die ihr im Gesicht hing. Sie lächelte ihn an. David entspannte sich. Seine Gliedmaßen ganz locker, verlor er sich in seinen Gedanken. Matt, der auf der anderen Seite des Flugzeugs saß, sah zu ihm rüber, stand dann auf und ging zu einem kleinen Arbeitsbereich. Es wartete noch Papierkram auf ihn.

 

Als David die Augen öffnete brauchte er ein paar Sekunden um sich zu orientieren. Dann kam seine Erinnerung zurück. Der Kampf mit Quint, Matt, wie er plötzlich vor ihm Stand und die Gewissheit über Alexa. Sein trauriger Blick war verschwunden und es zeichnete sich Wut auf seinem Gesicht ab, je länger er über Alexa nachdachte.

„Sie ist Deinetwegen gestorben.“ sagte er sich und sein Blick wurde härter.

„David?“ er blickte auf. Matt stand im Gang und reichte David ein Glas Wasser.

„Danke.“ Er nahm das Glas entgegen und trank einen Schluck.

„Wie fühlst du dich?“ fragte Matt und nahm auf der linken Fensterseite Platz. Sie saßen nebeneinander nur der Gang in der Mitte trennte sie. Der Learjet hatte lediglich ein Sitz auf jeder Seite pro Reihe.

„Was willst du hören?“ antwortete David streng, lockerte aber augenblicklich seine Gesichtszüge. Er wandte sich von Matt ab und seufzte. Dann blickte er erneut zu Matt.

„Es tut mir leid. Es ist nur....“ er machte eine Pause, als wäre das, was er sagen wollte zu schmerzhaft um es auszusprechen.

„Alexa“ vervollständigte Matt den Satz. „Es geht um Alexa, stimmts?“

„Ja. Ich habe gehofft. Die ganze Zeit über habe ich gehofft, dass ihr sie vielleicht noch rechtzeitig gefunden habt.“

„Und jetzt hast du erfahren, das dem nicht so ist.“ beendete Matt die Argumentation.

„Ja“ sagte David, dessen Stimme unsicher klang.

„David, es tut mir leid.“

„Es ist nicht deine Schuld. Das weiß ich. Aber wenn man sich eine so lange Zeit an eine Hoffnung klammert und dann erfährt, dass alles Schall und Rauch ist,dann…... Irgendwie wusste ich, dass sie tot ist, aber die Hoffnung hat mich am Leben erhalten.“ Zumindest mehr oder weniger dacht er sich. Sein Blick erfasste wieder die Rückenlehne des Vordersitzes.

Eine Pause trat ein und es waren nur die Geräusche der Triebwerke zu hören.

„Was haben die mit dir gemacht, David?“ setzte Matt erneut an.

„Die wollten Informationen haben. Information über Lincoln 399.“

„Lincoln 399?“ fragte Matt „Was ist das?“

„Conllin Str 66E.“ antwortete David.

Matt sah ihn an. „Conllin Str.?“

„Erinnerst du dich noch an Sean Gent?“

„Der Kongressabgeordnete?“ Matt blickte ungläubig zu David, der sich nun auch wieder Matt zuwandte.

„Genau der. Irgendetwas hat er gewusst. Wir haben ja nie rausgefunden, was er für Informationen für uns hatte. Was auch immer es war. Quint wollte es haben. Er sagte, dass sie schon sehr weit wären und meine Informationen nur alles beschleunigen würden. Er wäre also auch so draufgekommen. Ich weiß nicht was er vorhatte. Ihr solltet euch die Computer angucken.“

„Das werde wir. Die Hardware wird zusammengepackt und ebenfalls zur ATU transportiert. Aber was zum Teufel haben die mit dir gemacht?“

„Das kannst du dir doch denken., Matt.“

„Aber du siehst körperlich unverletzt aus, David. Kannst du mir das erklären?“ harkte Matt nach, um endlich eine Antwort zu erhalten, was David für ein Geheimnis hatte. Das hatte ihn schon alle die Jahre beschäftigt, seit dem Einsatz am Van Nuys Flughafen .

„Matt, ich kann dir das nicht erklären. Du würdest mir da sowieso nicht glauben.“

„Du wärst überrascht, was ich alles glauben kann, David.“ wandte Matt sichtlich enttäuscht ein.

„Herr Gott David, ich muss irgendetwas in die Akten schreiben.“

David sah erneut zu Matt. „Lass dir irgendetwas einfallen. Ich will mit all dem nichts mehr zu tun haben.“

„Was redest du da?“ wunderte such Matt. „Es hat etwas mit dir zu tun. Das alles hier.“

„Nein hat es nicht.“ warf David energisch ein. „Es hat etwas mit den Informationen von Sean Gent zu tun und die habe ich, haben wir nie erhalten. Also hör bitte auf mit dem Scheiss. Es hat nichts mit mir zu tun.“ David spürte das er aggressiver wurde und es tat ihm Leid, aber er hatte auf das Thema keine Lust mehr. Ihn beschäftigten andere Dinge. Er wusste, das ihm noch ein schwerer Gang bevorstand.

„Tut mir leid, Matt.“ sagte er schließlich nach einem Augenblick des Schweigens. „Ich wollte dich nicht so anfahren. Es ist nur…ich…ich kann einfach nicht mehr. Ich möchte mein altes Leben zurück und das geht nicht. Das bringt mich um den Verstand.“

„In Ordnung,“ sagte Matt. „dann nehme ich da so in meinen Bericht auf. Was immer Quint wollte. Er ist jetzt tot und keine Bedrohung mehr. Ach und David, du kannst dir die vielen Wege zu den Ämtern sparen. Als du damals von uns aufgebrochen bist, mitten in der Nacht, hast du deine Brieftasche bei uns liegen lassen.“ Mit diesen Worten stand Matt auf und ging erneut zu seinem kleinen Arbeitsbereich hinüber.

Obwohl David an diese formalen Dinge nicht dachte und sie ihm im Augenblick auch eigentlich egal waren, huschte ein kleines Lächeln über sein Gesicht. Dann richtete er seinen Blick wieder aus dem Seitenfenster und lehnte den Kopf an den Fensterrahmen an. Die Dunkelheit draußen zog an ihm vorbei und er konnte stellenweise Wolken erkennen.

 

Es rumpelte leicht, David erschrak und öffnete die Augen. Draußen zog eine, im Gegensatz zum Hintergrund, eher helle Masse am Flugzeug vorbei. Es wurde langsam hell draußen. Erst jetzt realisierte David, dass er geschlafen hatte. Wie lange konnte er nicht sagen, aber dass er noch immer so müde war, konnte nur bedeuten, dass es zu kurz war.

„Ganz ruhig, David. Wir befinden uns im Landeanflug. Die Fahrwerke wurden ausgefahren. Das was das rumpelnde Geräusch.“

David blickte nach links und sah Matt am linken Fenster Sitzen.

„Schon o.k., ich habe nur feste geschlafen. Wie lange habe ich geschlafen?“

„Zwei Stunden.“ sagte Matt.

Der restliche Landeanflug war durchzogen von leichten Turbolenzen, aber schließlich setzte der Learjet nach einem Endanflug über die Pazifikküste sicher auf dem Runway 6R auf. Das Flugzeug rollte in einen Militärhangar. Und 30 Minuten später waren Matt und David auf dem Weg zur ATU Los Angeles.

Als sie das unauffällige Gebäude betraten kamen Erinnerungen in David hoch. Vieles erkannte er von früher wieder, aber vieles war auch neu. Vor allem wirkten die Räumlichkeiten in ihrer Gänze moderner und kühler.

Matt begleite David durch die Räumlichkeiten, bis sie schließlich einen Besprechungsraum betraten.

„Nimm bitte Platz, David“ sagte Matt und wies auf einen der Stühle an dem großen Konferenztisch.

„Was wird das hier, Matt?“

„Tut mir leid David, das ist ne formale Geschichte. Der Leiter der ATU, Bill Scone, möchte dich kurz sprechen. Immerhin hat er deinen Rettungseinsatz genehmigt.“

Die Tür ging auf und Bill Scone, betrat den Besprechungsraum. Scone war ein durchschnittlich gebauter Typ, Ende 40. Er hatte schwarze Haare und trug einen schwarzen Anzug mit einem blauen Hemd darunter. Er wirkte auf David etwas kühl.

„Mr. Fox, mein Name ist Bill Scone. Ich bin der leitende Direktor der ATU LA.“

„Guten Tag“ gab David knapp zurück.“ Sie reichten sich die Hand. Anschließend nahmen beide platz.

„Ich möchte sie nicht lange aufhalten. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie jetzt anderes im Kopf haben, als den Wunsch mit mir zu sprechen, aber dennoch wollte ich sie persönlich kennen lernen und mir ein Bild von Ihnen machen. Immerhin waren sie einmal einer unserer besten Männer.“

„Sir, das ist lange her und ich bin nicht der, der ich früher einmal war.“ antwortete David, der noch nicht so ganz verstand, worauf Scone eigentlich hinauswollte. Daher ging er es direkt an. „Wie kann ich ihnen helfen, Mr. Scone?“

„Sehen Sie. Wir brauchen eine Einschätzung über ihren Zustand. Sie waren 20 Monate in Gefangenschaft. Eine ärztliche Untersuchung wäre sinnvoll. Und, ich bitte Sie das nicht falsch

zu verstehen, aber wir wollen wissen was dieser Quint von Ihnen wollte, was sie ihm gesagt haben, und was sie uns sagen können.“

„Bill,“ unterbrach ihn Matt, „wir haben seine Aussagen bereits protokolliert. Müssen wir ihm das wirklich antun?“

Scone wirkte etwas überfahren und schaute zu Matt. „Matt, wir haben viel Ressourcen in das Finden und Befreien von Mr. Fox gesteckt. Da kann ich wohl auf ein paar Antworten bestehen.“

 

„Alle Antworten, der er uns geben kann, haben wir schon schriftlich. Außerdem, die Ressourcen ihn zu finden, nun ja, das ist nicht unser Verdienst und das wissen sie.“

David, der die Diskussion interessiert verfolgte, sah verwundert zu Matt.

Was hatte das zu bedeuten? Nicht unser Verdienst?

„Also gut, Mr. Fox. Nach der ärztlichen Untersuchung können sie gehen.“

„Mr. Scone. Ich danke Ihnen für die Rettung, aber ich würde ganz gerne jetzt gehen. Mir geht es gut. Ich suche lieber einen eigen Arzt später auf und lasse mich durchchecken. Im Moment habe andere Dinge im Kopf.“ sagte David.

„Natürlich, Mr. Fox. Es tut mir leid, was mit ihrer Freundin passiert ist.“

Scone stand auf und reichte David die Hand. Sie verabschiedeten sich und Scone verlies den Raum.

„David, warte bitte kurz hier. Ich muss noch etwa erledigen, danach fahren wir zu mir.“ David nickte und nahm erneut platz.

Die Ressourcen ihn zu finden, nun ja, das ist nicht unser Verdienst und das wissen sie. Dieser Satz ging David immer wieder durch den Kopf. Was um alles in der Welt hatte das zu bedeuten. Haben sie ihn nur zufällig gefunden und eigentlich nicht, oder zumindest nicht mehr nach ihm gesucht? Aber Davids Überlegungen nahmen ein jähes Ende, als sich die Tür öffnete und Susan Bernard eintrat.

„Hallo David.“ sagte eine lächelnde Susan. David erhob sich.

„Susan? Schön dich zu sehen. Sie umarmten sich kurz.

„Wie geht es dir, David?“

„Es geht so. Alexa, weißt du.“

„Natürlich, tut mir leid, das war auch eine dumme Frage.“

„Schon gut, mach dir keinen Kopf deswegen. Das ändert auch nichts daran.“

„Matt bringt dich gleich erstmal zu uns nach Hause. Da kannst du dich erstmal richtig ausschlafen. Und du kannst bleiben so lange du möchtest.“

„Vielen Dank - euch beiden. Ich glaube schlafen tut mir erstmal ganz gut.“

Die Tür ging erneut auf und Matt kam herein.

„So, alles erledigt. Wir können los.“

„Bis später, David“ sagte Susan und David und Matt verließen den Raum.

Auf dem Weg durch das Gebäude blickten viele Gesichter zu ihm auf. David fühlte sich merkwürdig und versuchte die Blicke zu übersehen.

 

Als sie auf dem Pomona Freeway waren konnte David die Frage, die ihn schon seit dem den Gespräch mit Scone beschäftigte, nicht mehr unterdrücken.

„Was hast du damit gemeint, als du Scone gesagt hast, dass mich zu finden, nicht euren Ressourcen zu verdanken ist, nicht euer Verdienst war?“

Matt sah zu David hinüber.

„Nun, wir haben dich nicht gefunden. Es war Ginny.“

 

 
 
   
 
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