Rioghachd nan Eilean - Königreich des Lichts
  2. Alles ändert sich
 

Kapitel 2: Alles ändert sich

David vernahm ein sich regelmäßig wiederholendes Geräusch. Es klang wie ein Brummen. Dieses Brummen wurde langsam immer lauter und David wusste nicht, ob es an ihm lag, oder ob das Geräusch tatsächlich lauter wurde, als er ganz langsam in diese Welt zurückkehrte. Er konnte das Brummen noch immer nicht zuordnen und griff mit seinem rechten Arm hinter sich, mit dem Versuch das Brummen zu ertasten, so, als könnte er mit seiner Hand hören. Aber da war nichts, nichts, war er hätte ergreifen können. David öffnete mühevoll und ganz vorsichtig seine Augen und drehte sich vorsichtig von Alexa weg, um sie nicht zu wecken. Nun, als er endlich wieder halbwegs zu sich gekommen war, realisierte er, dass es sein Mobiltelefon war, das klingelte. Er hatte es, als sie zu Bett gegangen waren auf Vibrationsalarm gestellt. Da das Handy auf einem Tisch lag, übertrug sich die Vibration auf die Holztischplatte, was zusammen zu dem Brummen führte, das David jetzt hörte. Mühsam hob er die Beine aus dem Bett und blieb kurz auf der Bettkante sitzen. Die Ellenbogen auf seine Knie gestützt und beide Hände im Gesicht sammelte er sich für einen kurzen Augenblick, fuhr sich durch seine dunkelblonden Haare und stand mit einem Ruck auf. Er erreichte den Tisch und nahm sein Handy in die Hand, drehte sich dabei aber vorsichtig zum Bett um, um sich zu vergewissern, dass er Alexa auch wirklich nicht geweckt hatte. Auf dem Außendisplay stand „unbekannte Rufnummer“. David klappte sein Mobiltelefon auf und nahm damit automatisch das Gespräch an.
„Ja?…….Hallo?…….Wer ist da?“ fragte David schwerfällig und seine Stimme klang verschlafen. Er hoffte, dass es wenigstens etwas wichtiges war, wenn er schon aus seinem Schlaf gerissen wurde. Doch es antwortete niemand. Es herrschte eine unheimliche Stille, abgesehen von einem leichten leisen Rauschen im Handy. 
„Hallo? Wer ist da?“ fragte David erneut und versuchte deutlich mehr Kraft in seine Stimme zu legen, aber gleichzeitig die Lautstärke begrenzt zu halten.
Nach einem weiteren Augenblick, in dem niemand antworte erklang auf einmal eine langsame, ruhiger und sichere, aber auch unheimliche Stimme.
„Sie sind tot, David! Sie sind alle tot!“ sagte diese Stimme.
 „Was?“ fragte David irritiert und es mischte sich ein Hauch von Unsicherheit in seine Stimme, da er nicht wusste, ob er das gerade wirklich verstanden hatte..
„Wer ist da? Wovon sprechen sie?“
„Pete……….Clara………die kleine Susi………..Kristina……“ sagte die Stimme in dem selben ruhigen Tonfall.
Schon beim zweiten Namen erstarrte David augenblicklich. Er wusste sofort wer gemeint war. Seine Gedanken überschlugen sich, ihm wurde schlecht. Das konnte doch jetzt nur ein Traum sein. Zumindest kam es ihm so vor. Er wich zwei Schritte zurück und prallte gegen eine Wand des Gästezimmers. Der Aufprall war so heftig, dass er einen leichten kurzen Schmerz im Rücken spürte und sofort wusste, dass es kein Traum war. Ein Bild, das neben ihm an der Wand hing, fiel von eben dieser runter und schlug mit einem lauten Scheppern auf dem Fußboden auf und ging kaputt. Alexa schrak aus dem Schlaf. Aber David nahm das nur am Rande war. Immer noch der Stimme zuhörend, wie sie die Namen aufzählte rutschte er langsam mit seinem Rücken die Wand runter und ging in die Hocke. David streckte die Beine aus und saß nun auf dem Boden mit seinem Rücken an der Wand, als er den dritten Namen hörte, „Susi“. Sein Blick richtete sich seitlich nach oben und er sah Alexa an, die nun aufrecht im Bett saß und ihrerseits David besorgt anstarrte. Ihre Lippen bewegten sich, aber David konnte nicht verstehen was sie sagte. Es war als hätte jemand mit einer Fernbedienung den Ton nicht nur ganz leiser, sondern direkt ausgeschaltet. Dann hörte er die Stimme im Telefon den letzten Namen aussprechen: „Kristina“. David lies das Handy fallen. Er starrte nach wie vor Alexa an, die noch immer irgendetwas sagte. Er beobachtete, wie sie sich aufrichtete, aus dem Bett aufstand und auf ihn zu kam. Davids Augen bewegten sich von links nach rechts und unendlich viele Gedanken schossen gleichzeitig durch seinen Kopf. Hatte er das gerade wirklich erlebt? Alexa ging in die Hocke und legte ihre rechte Hand auf seine linke Schulter.
„ Was ist los, was ist mit dir los? Wer war das am Telefon?“ fragte Alexa, die nun hell wach zu sein schien und ihn voller Sorge ansah.
David starrte sie nur an, unfähig zu sprechen, unfähig seine Gedanken zu sortieren.
Jemand stellte Stück für Stück den Ton wieder lauter.
„Was ist los?“ fragte Alexa, deren Stimme nun deutlich lauter wurde und sorgenvoller klang.
„Das….war.....“ David wandte sich von Alexa ab, konnte sie einfach nicht länger anschauen.
„Quint.“ schloss er seine vorsichtige Wortwahl ab.
„Deine Familie.“ sagte er langsam mit zitternder Stimme und er zwang sich dazu, das seine Augen wieder zu Alexa wanderten. Diese riss die Ihren weit auf. Sie verstand und sah ihn nun entsetzt an. Sie beugte sich zu ihm, griff zu seinem Handy, das neben David auf dem Boden lag und tippte die Festnetznummer ihrer Eltern ein. Es klingelte. Alexa wartete gespannt. Es war eine Spannung die man niemandem wünscht. Es klingelte wieder und wieder, aber es nahm niemand ab. Alexa wählte die Handynummer ihrer Mutter und wartete erneut darauf, dass jemand endlich abnehmen würde, dass sie endlich die Bestätigung erhalten würde, das es allen gut ging. Aber es nahm niemand ab.
Es klopfte an der Tür und David hörte Matt Bernard fragen:
„Ist alles OK bei euch, kann ich reinkommen?“
Ein Augenblick verging, David überlegte, was er sagen sollte. Schließlich sagte er einfach:
„Komm rein.“
Die Tür ging auf und Matt betrat vorsichtig das Zimmer.
David stand langsam auf. Alexa starrte vor sich in, Davids Handy noch immer in der Hand.
„Was ist los?“ fragte Matt besorgt.
„ Wir müssen sofort los.“ antwortete David, der nun versuchte einen klaren Kopf zu bekommen.
“Wir brauchen dein Auto.“
„Ja, klar, kein Problem.“ gab Matt sofort zurück.
„Wohin geht’s? Soll ich mitkommen?“
„Nein.“ sagte, David und fing an sich anzuziehen. Er hielt kurz inne und sah zu Alexa, die nun langsam aufblickte und ihn ansah. Als wäre sie erst jetzt zu sich gekommen, legte sie das Handy auf den Tisch vor ihr und fing ebenfalls an sich anzuziehen.
„Ich hole die Autoschlüssel“ sagte Matt der sich gerade umgedreht hatte und das Zimmer nun wieder verlies.

Die Autotür flog zu und David fuhr los. Alexas Eltern wohnten nur ca. acht Kilometer entfernt. Die Fahrt würde um diese Uhrzeit, es war mittlerweile zwei Uhr morgens höchstens zehn vielleicht zwölf Minuten dauern. Alexa, die auf dem Beifahrersitz saß, sah blass aus.
Nachdem sie die Wohnsiedlung verlassen hatten bog David auf den Pomona Freeway in Richtung Westen. Der Freeway war in der Tat frei. Es war kaum Verkehr. Er beschleunigte. Je früher sie ankamen desto besser. David hatte Angst; Angst davor, dass er für den Tod von vier unschuldigen Menschen verantwortlich sein könnte. Alexas Schwestern waren gerade einmal 14 und 17 Jahre alt. Er hoffte inständig, das Rod Quint nur ein gemeines Spiel mit ihm treiben würde und ihm Angst machen wollte. Aber was, wenn er Alexas Familie wirklich getötet hatte. Erneut durchströmten ihn unzählige Gedanken und er versuchte sie zu sortieren, während er sich gleichzeitig auf die Straße konzentrierte. 

Nach ca. drei Kilometern verließen sie den Pomona Freeway und fuhren auf den Long Beach Freeway, der sie nach Norden führte. Nach weiteren zweieinhalb Kilometern nahmen sie die Ausfahrt in Richtung Ramona Boulevard, bogen aber an der ersten Kreuzung rechts und nichts links, wo es zum Ramona Boulevard ging, ab und folgten dem Corporate Center Drive in Richtung Süden. Sie bogen nach wenigen Metern in den Casuda Canyon Drive, der sie in die Wohnsiedlung, in der Alexas Eltern lebten, führte. Nach 600 Metern steuerte David den Wagen links in die Alzado Street. Das Haus lag am Ende der Straße. David fuhr in die Einfahrt, stellte den Motor ab und drehte sich zur Rückbank um. Er zog sein Schwert von dem Rücksitz zu sich nach vorne und stieg aus.
„ Du wartest hier!“ sagte er zu Alexa in einem bestimmten und wie er selbst dachte vielleicht etwas zu strengen Tonfall. Er sah Alexa an und konnte in ihrem Gesichtsausdruck erkennen, dass sie ihn verstanden hatte, dass sie auch den Grund verstanden hatte. Sollte Alexa’s Familie wirklich tot sein, wäre das kein schöner Anblick, aber wenn Quint noch hier war, würde es für Alexa lebensgefährlich werden.
David lief zur Eingangstür. Als er sich ihr näherte sah er, dass sie einen Spalt breit auf stand. Er lugte durch den Spalt, konnte aber nichts erkennen. Er spekulierte darauf das Quint eventuell hier war und dann würde er ihn spüren können. Das war der Vorteil der Unsterblichen. Sie konnten sich untereinander auf eine gewissen Distanz spüren. Diesen Vorteil wollte David nutzen.
Vorsichtig drückte er die Tür ein Stück weiter auf und spähte genauer ins Haus. Er hielt die Schwertscheide in seiner linken Hand. Den Griff des Katanas umschloss er langsam mit seiner rechten Hand, bereit das Schwert jederzeit einzusetzen. Die Tür immer weiter aufdrückend schob sich David nun langsam ins Innere des Hauses. Es war dunkel. Keine Lampe leuchtete. Durch die Straßenbeleuchtung viel wage etwas Licht durch die nun halb offene Tür und die Fenster auf der Straßenseite ins Haus, so dass es wenigstens nicht stockfinster war. Davids Augen brauchten einen Augenblick um sich an die relative Dunkelheit zu gewöhnen. Er war nun hellwach und hoch konzentriert. Er war auf alles vorbereitet. Langsam nahm er die Möbel in der Diele wahr. Seine Augen passten sich der Dunkelheit nach und nach an. Aber noch immer spürte er keinen Unsterblichen. Dennoch umklammerte er weiterhin den Griff des Schwertes feste. Totenstille. David konnte fast seinen eigenen Herzschlag hören. Adrenalin schoss ihm durch die Adern, bereit es mit jedem Aufzunehmen, der sich ihm in den Weg stellen würde. Er durchquerte leise die Diele und ging zum große Zimmer auf der rechten Seite. Seine Augen hatten sich nun vollständig an die Dunkelheit gewöhnt und er konnte, so gut eben ging, sehen. Er befand sch nun ca. in der Mitte des gesamten Hauses. Er spürte niemanden. Das konnte nur bedeuten, Quint war nicht da.
„Hatte er vielleicht gelogen und er war gar nicht hier?“ schoss es David durch den Kopf. „Aber die Tür stand doch auf?! Irgendetwas war hier definitiv nicht in Ordnung.“
Er ging zurück zur Zimmertür und betätigte den Lichtschalter. Das Wohnzimmer wurde in helles Licht getaucht und wieder konnte David nichts sehen. Er wurde geblendet. David schloss die Augen. Sie hatten sich zu sehr an die Dunkelheit gewöhnt. Er blinzelte um wenigstens etwas wahrnehmen zu können, sollte er angegriffen werden. Nach einem kurzen Moment öffnete er vorsichtig die Augen. Der feste Griff seiner Hand um das Schwert lockerte sich. „Hier ist niemand.“ dachte er. Aber er irrte sich.
Hinter dem Wohnzimmertisch sah er Beine auf dem Boden liegen. Der Rest des Körpers wurde von einer Couch verdeckt. Nun wurde es David richtig übel. Aber ihm blieb keine Wahl. Vorsichtig schlich er um den Tisch herum ohne sich diesem dabei zu nähern. Entsetzt sah er die blutverschmierte Leiche eines Mannes. Er wusste nicht, wie oder wo er verletzt war, er konnte es nur erahnen. Der größte Teil des Blutes befand sich auf Kopf- und Bauchhöhe. Er trat langsam näher und erkannte den Toten. Es war Pete Garin, Alexas Vater.
„Wer ist das?“ hörte David jemanden von der Wohnzimmertür aus sagen und wirbelte herum, das Schwert wieder feste in der Hand. Er erblickte Alexa und war erstaunt, dass er sie nicht hatte kommen hören.
„Bleib da stehen, komm nicht näher.“ sagte David, aber er konnte den befehlenden Ton, der er vermitteln wollte einfach nicht erzeugen. Es war sowieso zu spät. Alexa hatte einen Großteil der Strecke bis zu ihm bereits zurückgelegt.
Als sie die Leiche vollständig erblicken konnte, schlug sie die Hände vor den Mund und fing an zu schreien.
„Nein, das kann nicht…“ Alexa verstummte für einen kurzen Moment. „Dad! Dad! Nein! N E I N!!!“ David drehte sich in ihr Blickfeld und nahm sie den Arm. Dabei schob er sie vorsichtig seitlich nach hinten weg, so dass Sie die Leiche ihres Vaters nicht mehr sehen konnte.
„Komm Alexa,“ sagte David behutsam, „tu dir das nicht an. Komm mit. Es tut mir leid. Komm.“ Seine Stimme war nun voller Gefühl. Seine eigene Panik überspielte er. Er hörte das Alexa angefangen hatte zu weinen und ihn noch fester umklammerte. David wünschte sich, dass es ihr helfen würde, aber es würde nicht sehr lange dauern bis es klick machen und sie sich fragen würde was mit den anderen ist, mit ihrer Mutter und ihren beiden jüngeren Schwestern und David wusste, dass es noch viel schlimmer werden würde.
Mit zitternder Stimme fragte Alexa schließlich: „W…wo….wo sind die anderen?“
David hatte einen Kloß im Hals und wusste nicht was er sagen oder tun sollte. Alexa löste sich langsam von ihm und schaute ihm direkt in Gesicht.
„Komm mit“ sagte David, der nun intuitiv handelte. Er nahem Alexa an die Hand und führte sie aus dem Wohnzimmer zurück in Diele, wo er nun ebenfalls das Licht einschaltete.
„Schauen wir ob nach. Vielleicht konnten sie sich verstecken“ schlug er vor. Aber er wusste, dass sich die Anderen wohl kaum haben verstecken können. David und Alexa gingen zur Treppe. Dort angelangt tippte David auf einen weiteren Lichtschalter und der Weg ins Obergeschoss wurde von warmen Licht erhellt. Immer noch an der Hand haltend machten sie sich auf den Weg nach ob. Stufe für Stufe. Der Weg nach oben zog sich hin wie eine Ewigkeit. Endlich erreichten sie die oberste Stufe. David blieb stehen.
„Warte bitte hier“ sagte er eindringlich, als er sich zu Alexa drehte. „Ich schaue mich zuerst um. Nur um sicher zu sein, das hier sonst niemand ist.“ Natürlich war der wahre Grund gewesen, dass er Alexa nicht unvorbereitet, sofern man davon jetzt noch ausgehen konnte, einen schrecklichen Anblick aussetzen wollte. Mit seinem Schwert, welcher er nach wie vor in der Schwertscheide in seiner linken Hand hielt, ging er los. Er war sich sicher, dass er es nicht brauchen würde, aber er wollte auf Nummer sicher gehen. Er durchschritt die obere Etage und steuerte auf die erste Tür auf der rechten Seite zu. Er öffnete sie vorsichtig und fasste mit seiner Hand um die Ecke, nach dem Lichtschalter tastend. Er fand ihn und schaltete das Licht ein. Der Raum war leer. David drehte sich kurz zu Alexa zurück und schüttelte seinen Kopf. Dann ging er weiter zur nächsten Tür. Er erreichte sie nach wenigen Schritten und öffnete sie. Erneut suchte er nach dem Lichtschalter und betätigte ihn als er ihn fand. Diesmal war der Raum nicht leer. Der Anblick, der David erwarte war grauenvoll. Vor ihm, in dem ca. zehn Quadratmeter großen Zimmer lagen drei Leichen. Alle waren blutüberströmt. Es waren die Körper einer erwachsenen Frau und zweier Mädchen. David erkannte sie sofort; Alexas Mutter und ihre beiden Schwestern. Er wusste nicht wie ihm geschah, konnte sich nicht beherrschen und taumelte rückwärts aus dem Zimmer. Dann hörte er jemanden von rechts schreien. Ganz benommen drehte er seinen Kopf nach rechts und sah Alexa, die soeben auf ihre Knie gesunken war. David taumelte zu ihr, wissend, dass er ihr nicht helfen konnte, aber er wollte sie trösten, wollte alles wieder gut machen, aber er konnte es nicht. Wie auch? Alexas Eltern und Geschwister waren ermordet worden.
Dann spürte er eine Vibration in seiner Hosentasche. Sein Handy! Er zog es raus und klappte es auf. Er hatte eine Kurzmitteilung erhalten. David tippte auf eine Taste und die SMS wurde angezeigt. Er erblickte eine Zahlenfolge: 334418-1181552. Was konnte das bedeuten? Er versuchte sich zu konzentrieren, was in der jetzigen Situation gar nicht so einfach war. Alexa weinte nach wie vor krampfhaft und er wusste genau, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war um Rätsel zu lösen. David wusste aber auch, dass die SMS kein Zufall war. Es war wichtig herauszufinden, was die Zahlen bedeuteten, daran bestand für ihn kein Zweifel. Er sah erneut auf das Display. Eine Telefonnummer war es nicht, dafür war sie zu lang. Aber was konnte es sein? 334418-1181552. Die Quersummen waren 23-23. Also würde 23-23, sprich 23 minus 23, auch keinen Sinn ergeben. Er ließ den Gedanken mit der Quersummen wieder fallen. Er klappte das Handy zu und nahm Alexa wieder vollständig in seine Arme. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. David dachte weiter nach. Die Sekunden vergingen und aus Sekunden wurden Minuten.
„Was bedeuten die Zahlen, was bedeuten die Zahlen? Keine Telefonnummer, keine Quersumme. Eine Substitution vielleicht?“ Er ersetzte die Zahlen durch Buchstaben. „Die 3 steht für C die 4 für D“ und David wusste schon, dass ihn das auch nicht weiter bringen würde. Die Zahlen ergaben die Buchstabenkombination CCDDAH-AAHAEEB. Das ergab keinen Sinn. Er versuchte die Buchstaben zu vertauschen.
„Ein Anagramm?“ ging es ihm durch den Kopf. Aber er konnte kein Muster dahinter erkennen. Er löste sich auch von diesem Gedanken.
„Keine Quersumme, keine Substitution, kein Anagramm, keine Telefonnummer, keine Adresse.“ resümierte David.
„Moment, keine Adresse“ sagte David leise und langsam vor sich hin und runzelte die Stirn.
Er wiederholte es „keine Adresse. Adresse“.Und dann sah er es plötzlich vor seinen Augen. Konnte das sein? Wollte ihm jemand sagen, wo er jetzt hingehen sollte? Er sammelte sich und fing langsam an zu sprechen.
„Ich finde den Mistkerl, der dafür verantwortlich ist. Ich verspreche es dir, Alexa.“
Sie antwortete nicht.
„Komm bitte wieder mit nach unten.“ David stand auf und zog Alexa behutsam mit sich hoch. Dann gingen sie langsam die Treppe hinunter, sich immer noch in den Armen haltend. Sie verließen das Haus und gingen zu Matts Auto zurück. Kurz bevor sie das Auto erreichten, dass noch immer in der Einfahrt stand, löste sich Alexa von David und sagte „Ich muss mich setzen, nur einen Augenblick“ und betrat eine Grasfläche, die sich neben der Einfahrt befand. Dort sank Alexa erneut zu Boden.
David ging währenddessen zielstrebend zur Fahrerseite des Autos, öffnete die Tür und setzte sich hinein. Sein Schwert legte er auf den Beifahrersitz. Mit dem Drücken eines Buttons an der vorderen Konsole am Armaturenbrett starte er das Navigationssystem. Nach ein paar kurzen Klicks durchs Menü gelangte er zur Eingabemaske. Dort gab er die Zahlen ein. 334418-1181552. Vielleicht waren es Koordinaten. 33°44'18 nördliche Breite, 118°15'52 westliche Länge. David wartete einen Moment, als in die dargestellte Weltkarte hineingezoomt wurde. Es war wie er vermutete, je weiter in die Karte hineingezoomt wurde, desto wahrscheinlicher wurde Los Angeles als Ziel. David behielt Recht. Die Karte zoomte in den Hafen von Los Angeles. Sein Ziel war ein Lagerhaus in der Barracuda Street. David stieg aus dem Auto aus und lief zu Alexa.„Ich weiß wo Quint ist. 334418-1181552, das sind Koordinaten. Das ist am Hafen. Barracuda Street. Ich bringe das zu Ende.“ sagte er. Stille trat ein. Dann schob er langsam nach: „Es tut mir leid. Alexa, dass alles habe ich nicht gewollt. Ich hoffe du kannst mir das irgendwann verzeihen. “
Alexa sah zu ihm auf. David war sich nicht sicher, wie er ihren Blick deuten sollte. Er wurde etwas unruhig.
„Das ist bestimmt eine Falle. Sei vorsichtig, ich will dich nicht auch noch verlieren, hörst du.“ David war erleichtert dies von Alexa zu hören, die nun vorsichtig aufstand.
„Mach dir um mich keine Sorgen. Mir passiert nichts.“ erwiderte er.
„Ich liebe dich“ sagte Alexa, als David bereits wieder auf dem Weg zum Auto war. Er öffnete die Fahrertür und drehte sich noch einmal zu Alexa um.
„Ruf die Polizei an und Matt.“ rief David ihr zu und lies zwei oder drei Sekunden verstreichen und fügte dann in einem sehr warmen Tonfall hinzu: „Ich liebe dich auch. Bis später.“
Er schlug der Autotür zu und startete den Motor.
David Fox gab gas. Es war 2:50 Uhr.
    

 

 
 
   
 
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