Rioghachd nan Eilean - Königreich des Lichts
  19. Auf Leben und Tod
 

Kapitel 19: Auf Leben und Tod

Rockford, Illinois, USA, September 1985

 

Regen prasselte wie ein tosender Wasserfall aus der schwarzen Wolkendecke, die seit Tagen den Septemberhimmel von Rockford fest im Griff hatte. Ein tosendes Donnergrollen durchbrach der Geplätscher des Regens.

Ein junger David steuerte seinen 1982er Mitsubishi Lancer in die Einfahrt zur Linken seines Elternhauses. Er parkte vor der rechten Hälfte der Doppelgarage, schlug die Wagentür zu und rannte durch den strömenden Regen zur Haustür. David mochte Rockford, The Forrest City, wie die drittgrößte Stadt von Illinois im Norden der Vereinigten Staaten genannt wurde, sehr. Mit seinem 18 Jahren konnte er sich nicht vorstellen die Stadt jemals dauerhaft zu verlassen. Er genoss das ruhige Stadtleben, was auch daran lag, dass das Haus in der Jonathan Avenue lag und damit drei Kilometer nördlich des durch den Sinnissippi Rivers zweigeteilten Stadtzentrums. Auch wenn Rockford die drittgrößte Stadt im Bundestaat war, sein zu Hause war ein ruhiges Fleckchen in einer beinahe ländlichen Umgebung, zu dem David nach seiner Militärzeit und Studium ganz sicher zurückkommen würde, oder zumindest irgendwo dort in die Nähe. 

Aber genau jetzt, in diesem Augenblick hasste er es hier zu sein. Seit fünf Tagen stürmte und regnete es ununterbrochen. Der Rasen hinter dem Haus glich nun mehr einem Moor, denn einem Garten. Pitschnass schloss David die Haustür hinter sich und befreite sich von seiner regendurchweichten Jacke, die er über einen Bügel und dann an die Garderobe hing. Genervt zog er die Schuhe aus und fragte sich, wie er die jemals trocken bekommen sollte, als das Telefon klingelte. Er lies die Schuhe liegen wo sie waren und ging durch den Flur zu einer Kommode und nahm den Hörer des Telefons ab. Aufgeregt meldete sich eine Stimme.

"David, David, hast du das mitbekommen. Das ist eine richtige Sensation.", plapperte die Stimme ohne Luft zu holen drauf los. David erkannte diese unverwechselbare Stimme seines Freundes Tim. Obwohl jeder normale Mensch Schwierigkeiten gehabt hätte ihn zu verstehen, da er ohne Pause in irrsinniger Geschwindigkeit sprach, hatte David damit keine Probleme. Er kannte Tim schon einige Jahre - genug Zeit, um zu lernen wie man ihn versteht, wenn er aufgeregt war.

"Ist ein Wetterwechsel in Aussicht?", fragte David nüchtern und fuhr sich mit der Hand durch sein nasses Haar.

"Was?", hielt Tim abrupt inne und war kurz aus dem Konzept gebracht, doch bevor David etwas ergänzen konnte, legte Tim wieder los. " Sie wurde gefunden, sie wurde gefunden. Nach all den Jahren. Ich hätte das ja nicht für möglich gehalten, aber wer hätte das schon. Das ist eine Sensation. Es gibt jetzt soviel zu erforschen. Ich bin ganz gespannt. Es wird bestimmt Sondersendung und Expeditionen...."

"Tim!", unterbrach ihn David. "Wovon zum Teufel redest du?"

"Wovon...wovon ich...David! Schaust du keine Nachrichten?", klagte Tim empört.

"Ich bin gerade nach Hause gekommen. Ich bin völlig durchgeweicht, Tim. Hast du mal aus dem Fenster geschaut? Was ist denn mit dir los?

"Die Titanic wurde gefunden!"

David konnte sich das funkeln in Tims Augen vorstellen, verdrehte aber zugleich seine eigenen?

"Die Titanic?", fragte David

"Ja, und es sind zwei..." Tims Satz wurde vom Klingeln an der Haustür unterbrochen.

"Mom, es hat geklingelt.", rief David und hielt kurz inne. "Warte mal kurz Tim." David nahm den Hörer vom Ohr und rief erneut nach seiner Mutter, aber nichts tat sich. Er hob den Hörer wieder ans Ohr.

"Hey Tim, es klingelt gerade an der Tür, kann ich dich gleich zurückrufen?"

Tim akzeptierte, klang aber etwas mürrisch, da er trotz dieser Sensation abgewürgt wurde. Es klingelte ein zweites Mal.

"Moment", rief David und hängte den Hörer ein. Er wollte gerade zur Tür gehen, als er auf einen auf der Kommode liegenden Zettel aufmerksam wurde, des Notiz er auf dem Weg zur Tür las.

 

Dr. Cotridge hat angerufen. Dad kann schon heute vorbeikommen. Ich fahre mit ihm nach Chicago. Drück uns die Daumen, dass Cotridge gute Nachrichten hat. Essen ist im Kühlschrank. Bis heute Abend, Mom

 

Davids ohnehin nur mittelmäßige Laune verschlechterte sich nochmehr. Er hatte sich den ganzen Tag über abgelenkt, aber jetzt brach alles wieder über ihn herein und er musste unweigerlich an seinen Vater und seinem Kampf gegen diese scheußliche Krankheit denken.

 

Er erreichte die Haustür etwas ernster als er zuvor war und öffnete sie. Sofort peitschte im die kühle Nässe von draußen entgegen. Vor ihm standen zwei davon unbeeindruckte uniformierte Polizeibeamte.

"Rockford Police Department. Sind Sie David Fox?", fragte der schlaksige afroamerikanische Polizist. David hielt für einen Augenblick Inne und überlegte, ob er irgendetwas angestellt hatte, antwortet aber schließlich knapp, nach dem er sicher war nicht verbrochen zu haben:

"Ja."

"Dürfen wir einen Moment hereinkommen", fragte die zweite Person, eine schwarzhaarige Polizistin, die eine betont freundliche Miene machte.

Zögernd ließ David sie herein.

"Was ist los? Habe ich was verbrochen?", fragte er schließlich doch.

"Nein.", sagte die Polizeibeamtin.

"Wohnen hier Jessica und Paul Fox?", fragte der andere Beamte David.

"Ja, das sind meine Eltern. Aber sie sind gerade nicht da. Sie sind in Chicago. Mein Vater sucht dort einen Onkologen auf."

Die Beamten sahen sich kurz an, dann fuhr die Frau fort.

"Ähm, es hat einen Unfall gegeben. Wir müssen ihnen leider mitteilen, dass Ihre Eltern..."

David Knie gaben nach und er stieß rücklinks gegen die Wand und sank an ihr zu Boden. Er verstand kein einziges Wort mehr. Wie in Trance nahm er war, das sich die Polizeibeamtin vor ihm hingekniet hatte. David wollte aus Leibeskräften schreien, aber es wahr, hätte ihm jemand ein Messer in die Lungen gerammt. Er bekam keine Luft, er konnte nicht sprechen. Er spürte nur die Schmerzen in seiner Brust. Unfähig etwas dagegen zu unternehmen und vollkommen hilflos saß er auf dem kalten Fliesenboden. Er wollte sterben. In diesem Augenblick, hatte er keinen sehnlicheren Wunsch. Und in der Tat, es kam ihm vor, als wäre es das gewesen, als wäre sein Leben vorbei.

 

 

2 km westlich vom Van Nuys Flughafen, Los Angeles, Kalifornien, 06:09 Uhr Westküstenzeit, Juni 2008

 

Das Triebwerk des Learjets ging in Flammen auf. Burk Resto der die Abschussvorrichtung der FIM-92F Stinger auf den Boden gestellt hatte sah zufrieden aus. Die Boden-Luft-Rakete

hatte ihr Ziel getroffen. Das Flugzeug fing an zu schlingern und verlor schnell an Höhe. Er sah zu Colonel Westland hinüber, der die Flugbahn des Jets verfolgte. Vermutlich würde er in die Berge krachen. Diese Überlegung stellte den Colonel zufrieden. Es würde einige Zeit dauern, bis Rettungskräfte vor Ort wären. Zu seiner Überraschung stellte er fest, dass das Flugzeug versuchte eine Linkskurve zu fliegen. Er verengte die Augen zu Schlitzen und beobachte das Szenario misstrauisch. Das lief nicht so wie geplant. Westland bemerkte, dass Resto ihn beobachtete. Noch immer das Flugzeug im Blick sagte der Colonel verächtlich. "Spielt keine Rolle Sergeant, sie werden es nicht schaffen. Der Flughafen ist zu weit weg." Resto suchte wieder das Flugzeug. Es war mittlerweile verdammt tief und flog erneut eine Linkskurve und nahm nun Kurs auf den Flughafen. Dann war es außer Sicht. Aus der Ferne ertönte eine Donnern. Rauch stieg auf.

"Benachrichtigen Sie die Alpha One-Einheit, Sergeant. Sie sollen sicherstellen, dass es keine Überlebenden gibt.", befehligte der Colonel. Sergeant Resto informierte das Team, das südlich des Flughafens positioniert war. Eigentlich, so der Plan, sollten sie in ausreichendem Sicherheitsabstand warten. Weder der Sergeant noch der Colonel hatten damit gerechnet, dass die Narren im Learjet versuchen würden den Flughafen anzusteuern. Das brachte seine Männer in Gefahr, aber wie sich nun herausstellte auch näher ans Ziel. Je schneller der Job erledigt war, desto schneller würden sie auch wieder verschwinden können. Der Flughafen hatte garantiert mitbekommen, was passiert war. Aber die Rettungskräfte würden auch kein Problem darstellen.

Alles in allem konnte der Colonel zufrieden sein. Es sah gut aus, auch wenn nicht alles nach Plan lief. Der Sergeant stieg nun zum Colonel in den Humvee und fuhr los. Der Rest war jetzt Routine.

 

 

ATU Los Angeles, Kalifornien, 06:08 Westküstenzeit

 

Susan Bernard betrat die Kommandozentrale der Anti-Terror Einheit. Matt hatte sie gestern Abend nach Hause geschickt. So konnte wenigstens sie etwas Schlaf finden. Halbwegs wieder fit begrüßte sie ihren Mann mit einem flüchtigen Kuss.

"Du siehst furchtbar aus."

Matt Bernard lächelte müde.

"Oh, danke. So fühl ich mich auch. Er bin mit meinen Aufgaben durch. Ich fahre jetzt nach Hause und leg mich was hin. Ich bring die Berichte," er hob einen Arm mit Akten in der Hand, "nur noch schnell zu Bill." Bill Scone würde nicht erfreut sein, so lange auf die Unterlagen warten zu müssen und er warte schon lange.

"Hoffentlich reißt er mir nicht den Kopf.", fuhr Matt fort und setzte sich wieder in Bewegung. "Ich habe gestern Abend viel für David gemacht und hier ein bisschen Arbeit schleifen lassen." Susan war nicht sehr erfreut das zu hören. "Keine Sorge, waren nur ein paar Simulationen." Dann war er um eine Ecke verschwunden.

Susan wusste Bescheid. Matt hatte sie angerufen und bezüglich David auf den neusten Stand gebracht. Natürlich stand sie hinter ihm, aber deswegen durfte Matt nicht seinen Job vernachlässigen. Er trug, wie alle anderen hier auch, eine große Verantwortung. Sie würde im Laufe des Tages noch die eine oder andere Tätigkeit für Matt nachholen müssen, aber das war halb so schlimm. Ein paar ihrer eigentlichen Aufgaben konnten warten oder delegiert werden. Auf dem  Weg zu ihrem Büro setzte plötzlich Geflüster ein. Ein ATU Mitarbeiter rannte an ihr vorbei in die Kommandozentrale. Susan sah sich um und ging ebenfalls dorthin zurück, als die Tür von ATU Direktor Bill Scone aufflog und er, gefolgt von Matt, hastig aus dem Raum trat.

"Was ist los?", fragte er in einem bestimmten, aber ruhigen professionellen Tonfall. Matt sah an Scone vorbei und sein Blick traf den von Susan.

Nigel Sherk, ein schlaksiger junger Mann Ende 20 drehte sich auf seinem Bürostuhl seinem Chef zu.

"Wir bekommen gerade mehrere unabhängige Meldungen über einen Flugzeugabsturz in Van Nuys rein.", sagte Sherk. Matt hielt die Luft an. "Es gibt Augenzeugen die einen Raktenbeschuss gesehen haben wollen. Bei dem Flugzeug handelt es sich laut Flugsicherung um den Flug GOVLJ 900 aus Seattle.

"Das ist der Flug von Fox und meiner Schwester.", sagte Matt entsetzt. "Sir, ich fahre da raus."

"Rettungskräfte sind bereits alarmiert.", warf Sherk ein.

"Bill, David Fox wurde angegriffen. Es ist vielleicht noch nicht vorbei."

"Haben wir Satellitenaufnahmen?", erkundigte sich Scone bei Sherk und überging damit dezent eine Antwort.

"Noch nicht, Sir."

"Kümmern Sie sich darum."

Scone wandte sich wieder Matt zu. "Wir wissen nicht ob den Absturz jemand überlebt hat."

"Und was wenn doch?", wandte Matt eine Spur aggressiver ein, als er vorhatte. "Ach was solls." Er wartete nicht auf die Erlaubnis von Scone. "Ich hab sowieso Feierabend. Dann fahre ich alleine hin."

"Bill, schicken sie ein paar Männer hin.", mischte sich Susan beratend ein. "Das geht uns sehr wohl etwas an, wenn ein Regierungsflugzeug abgeschossen wird." Matt marschierte los. Das wurde ihm zu blöd. Da draußen konnte es um Leben und Tod gehen.

"Wenn es wirklich abgeschossen wurde und ich betone, wenn.", resümierte Scone und seine Betonung ließ keine Zweifel daran, dass er nicht daran glaubte. "Wir haben dafür bisher keine Bestätigung. Rettungskräfte sind unterwegs, die Polizei ebenso." Er war langsam genervt, das hier jeder machen wollte, wonach ihm war. Wieso sollte er sich vor seinen Mitarbeitern rechtfertigen? Er war der Leiter der ATU. Es war seine Entscheidung.

"Wir warten erstmal ab, aber bleiben in Bereitschaft." Die Entscheidung war gefallen. Matt erfuhr davon nur über Susan, die ihn anrief, als er gerade sein Auto erreichte.

 

 

1 km südlich vom Van Nuys Flughafen, Los Angeles, Kalifornien, 06:12 Uhr Westküstenzeit

 

Rauch drang in seine Nase und lies ihn aufwachen. Hustend versuchte David die Augen zu öffnen und brauchte einen Moment um etwas zu erkennen. Wasser rauschte ganz in der Nähe. War es der Regen, der schon seit Tagen anhielt? Nein. Das Geräusch klang anders. Er blinzelte und noch ehe sich genaue Umrisse abzeichneten, musste er erneut kräftig husten und bemerkte, dass er Blut spuckte. Er lag nicht auf dem kalten Fliesenboden in seinem Elternhaus. Und jetzt fiel ihm auch wieder ein, das es gar nicht geregnet hatte. Er war nicht zu Hause in Rockford, sondern hing kopfüber über einem Stück Rasen. Das merkte er nun deutlich, denn die Schwerkraft zog ihn nach unten. Der Sicherheitsgurt des Flugzeugsitzes hielt ihn fest.

Noch immer war er orientierungslos. Seine Eltern verschwanden aus seinen Gedanken und seine Hände tasten sich vor zum Gurt und ein höllischer Schmerz durchfuhr seinen Oberkörper, als er einen Fremdkörper ertaste. Irgendetwas hatte sich in seinen Bauch gebohrt. Der Schmerz breitete sich aus und David hatte das Gefühl, als würde ihm jemand just in diesem Moment sämtliche Knochen brechen. Er biss die Zähne zusammen und zog den scharfen Metallgegenstand heraus. Seine Sicht verschwamm und es verlangte alle seine Kraft

um vor Schmerzen nicht ohnmächtig zu werden. Sein Körper sehnte sich nach Erholung. Er selbst erwischte sich bei dem Gedanken ans Sterben und wie sehr er es jetzt begrüßte. Das würde alles einfacher machen. Er würde wieder aufwachen, wenn alles verheilt war. So aber, musste er mit den Schmerzen zurecht kommen.

Das Metall schlitzte seine Hand auf und er spuckte erneut Blut. Jetzt sah er endlich klar, konnte aber nichts erkennen. Schreie hörte er keine. Nun, das war nicht so gut. Würde jemand schreien, wüsste er zumindest, dass noch jemand lebte. Ginny. Was war mit Ginny? Sein Puls beschleunigte sich und er kämpfte einen Anflug von Panik nieder. Sie würde nicht sterben und dann gesund wieder aufwachen. David spürte Kraft in sich aufsteigen. Er wusste nicht, ob es etwas mit dem einsetzenden Heilungsprozess, der Angst, Ginny zu verlieren oder dem puren Adrenalin zu tun hatte, dass nun durch seinen Körper schoss, aber er spürte eine Urgewalt in sich aufsteigen. Das war gut. Er würde jetzt nicht sterben. Den Luxus konnte er sich nicht leisten. Trotz der ungeheuren Schmerzes erreichte er mit einer Hand endlich den Gurt und löste ihn. Er krachte mit der Brust voran auf den Boden. Der Aufprall drückte ihm die Luft aus den Lungen und er rang nach Atem. Trotzdem wollte er nach Ginny rufen, aber kein Ton verließ seinen Mund. Er kroch ein Stück vorwärts und sah sich um. Überall lagen Wrackteile. Einige brannten, andere waren merkwürdig verbogen. Immernoch benommen schaute er umher. Sein Sitz hing noch immer an einem Teil des Kabinenbodens, der in den Boden gerammt worden war. Unidentifizierbare Metallteile lagen auf der Wiese, auf der er sich nun langsam aufrichtete, verstreut. Und dann sah er Wasser. Ein Fluss schlängelte sich hinter den Trümmern her. Beide Uferseiten waren gesäumt von Bäumen, die nun aber unmittelbar hinter der Absturzstelle weggebrochen waren. Er hielt inne. Ein weiteres Wrackteil, es schien der größte Teil des Flugzeugs zu sein, auch wenn es als solches nicht mehr zu erkennen war, lag auf der anderen Seite des Flussufers. David schaute sich noch einmal um. Er war alleine. Dann humpelte er in Richtung Flussufer. Ein Teil einer Tragfläche steckte im Wasser. Das ausgetretene Kerosin drumherum stand in Flammen und ließ eine Rauchsäule in den Himmel wachsen. Das Flussbett war nicht sehr tief, so dass David hindurchwaten konnte. Er zog sich an der anderen Seite an Land und realisierte erst jetzt, das sie über einem Golfplatz abgestürzt waren. Der Rasen war nicht eben sondern mit Hügeln überzogen und immer wieder von kurzen Baumreihen gesäumt. Ein Golfplatz würde um diese Uhrzeit zumindest keine weitere Opfer gefordert haben. Vor ihm breitete sich das Trümmerfeld aus. David hätte sich niemals ausmalen können, dass ein so kleines Flugzeug eine solches Trümmerfeld ergeben konnte. Er umrundete ein undefinierbares Metallstück und blieb stehen. Er konnte nicht hinsehen. Vor ihm lag ein Teil des Cockpits inklusive dem Piloten. Sein Kopf war vollständig in den Nacken geknickt. Das Gesicht war entstellt. Ein Teil des rechten Arms fehlte. David drehte sich weg und stütze sich mit seinen Händen auf den Knien ab. Er spürte wie sich seine Wunden langsam schlossen. Das Atmen tat nicht mehr so weh. Er arbeitete sich weiter durch das Trümmerfeld vorwärts.

"Ginny!", rief er mit all seiner Kraft. Es klang mehr nach einem Krächzen. Den Namen Ginny konnte man nur mit viel Wohlwollen als solchen identifizieren. Und dann endlich hörte er ein Stöhnen. Es lebte noch jemand. Er folgte dem Geräusch durch das Trümmerfeld. Ein beißender Geruch erfüllte die Luft. Auf dem Boden vor ihm sah er schließlich den Co-Piloten, der ihm entgegen kroch. David eilte zu ihm und bemerkte sofort die Platzwunde an seinem Kopf.

"Sind sie Okay?"

"Nein, mein Arm ist wohl gebrochen."

Jetzt sah David die Wunde an seinem Arm. Ein Teil des Knochens trat aus der Haut heraus.

"Kommen sie." Vorsichtig half ihm David von den Wrackteilen wegzukommen.

"Haben Sie Ginny gesehen?". Der Co-Pilot schüttelte den Kopf.

David musste weiter suchen.

"Bleiben sie einfach hier liegen. Ich komme gleich wieder." Als er sich erhob, spürte David dass seine Wunden so gut wie verheilt waren. Er lief zurück in das Trümmerfeld und seine Angst wuchs. Es durfte einfach nicht schon wieder passieren. Es durfte nicht schon wieder jemand seinetwegen sterben.

50 Meter weiter erreichte er ein größeres Kabinenteil das weitgehend intakt war. Nichts. Irgendwo musste sie doch sein. Seine Blickte suchten Wrackteile, die er sich noch nicht genauer angeschaut hatte, in der Ferne vernahm er Sirenen. Hilfe würde bald hier sein. Er suchte weiter, hielt dann aber plötzlich inne. Hatte er etwas gehört? Er versuchte sich zu konzentrieren, aber die Sirenen wurden nun immer lauter. Da war es wieder. David drehte sich um und spähte an zwei Wrackteilen vorbei. Eine Hand winkte ihm entgegen. Vielmehr sah er nicht. Der Rest war hinter Metall verschwunden. David lief los und umrundete einen Teil der Außenwand der Kabine. Endlich machte sich Erleichterung in ihm breit. Ginny hing in ihrem Sitz, gut ein Meter über dem Boden. Sie hatte es ebenfalls überstanden. Sie hing in ähnlicher Form wie vorher David im Sitz, nur schien sie nicht verletzt zu sein. Sie hob Ihren Kopf und David spürte nun auch ihre Erleichterung.

"Das haben wir gleich", sagte David und löste vorsichtig ihren Sicherheitsgurt. Sie rutschte David entgegen. Glücklich darüber, dass ihr wundersamer weise nichts passiert war, hielt er sie einen Moment an sich gedrückt und half ihr dann sich richtig hinzustellen.

"Der Co-Pilot lebt auch,", sagte David, "er ist dort drüben." und zeigte in die Richtung, aus der er gekommen war. Sie nahmen einen direkteren Weg durch das Trümmerfeld, als David auf dem Hinweg.

"Vielleicht haben wir noch mehr Glück.", sagte er plötzlich und blieb kurz stehen. Unter zwei verkeilten Verstrebungen guckte der Trageriemen seiner Tasche heraus.

"Das gibts doch nicht.", sagte Ginny. David zog an dem Riemen und hielt die Tasche in der Hand. Sofort kontrollierte er den Inhalt und lächelte.

"Der Anhänger ist noch da", sagte er überrascht. Damit hatte er nicht gerechnet. "Lass uns gehen."

Auf der anderen Seite des Golfplatzes sahen sie nun die ersten Blaulichter näher kommen. Der Co-Pilot lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden.

Erst jetzt fiel Ginnys Blick genauer auf David. "Geht es dir gut? Bist du verletzt? Du bist voller Blut." Sie streckte ihre Hand zu der blutverschmierten Stelle an Davids Bauch. Der machte eine Bewegung zurück. Die Wunde war mittlerweile vollständig verheilt. Er brauchte irgendeine Erklärung, kam aber nicht mehr dazu. Ein Schuss durchstieß den Sirenenlärm. Aber es war bereits zu spät. David Schulter wurde nach hinten gerissen, als die Kugel Einschlug. Die Wucht des Einschlags ließ ihn zu Boden gehen. Es tat höllisch weh. Ginny ging in die Hocke und versuchte gleichzeitig die Richtung zu bestimmen, aus der der Schuss abgegeben wurde. Sie späte an den Wrackteilen des Learjets vorbei.

"Sie kommen von Süden", sagte David, der nun mehrere Männer in Einsatzbekleidung näher kommen sah. "Wir müssen den Co-Piloten aus der Schusslinie bringen. Hilf mir mal."

"Aber dein Arm.",  erwiderte Ginny.

"Das geht schon, pack hier mit an."

Vorsichtig halfen sie dem Co-Piloten in Deckung zu gehen. Die Wrackteile boten im Augenblick einigen Schutz, aber bald würden die Angreifer zu nahe sein. Sie brauchten irgendeine Idee. Mehrere Salven wurden abgefeuert und schlugen in Metall ein.

"Zu Fuß kommen wir hier nicht weg.", rief Ginny nun, damit David sie in dem Kugelhagel, der nun um sie herum sauste, hören konnte.

"Bleib hier, ich bin gleich zurück." Ginny wollte ihn davon abhalten, aber ihren Einspruch bekam er nicht mehr mit. Trotz der heftigen Schmerzen in seiner Schulter kroch er unter zwei

Wrackteilen hindurch und lugte durch eine Scheibe der Kabinenwand. Er erkannte sechs, mit automatischen Waffen bestückten Männer die sich nun aufteilten. Eines war klar. Das war kein Rettungstrupp. Die würden nicht mit der Waffe im Anschlag durch das Trümmerfeld laufen und auf sie feuern. Zwei der militärisch gekleideten Männer kam auf ihn zu. Die anderen verteilten sich leider nicht sehr weit. Vielmehr sicherten sie nun mögliche Fluchtwege. Der einzige Weg, der noch frei war führte nach Norden, zurück über den Fluss. Aber das war viel zu weit. Der Co-Pilot war verletzt, das würden sie nicht schaffen. Fieberhaft suchte David einen Ausweg. Irgendwie mussten sie doch hier weg kommen. Er spähte wieder durch das Kabinenfenster. Unaufhaltsam kamen die Angreifer näher.

"Mist.", fluchte David leise vor sich hin. Ein erster Rettungswagen kam über die Wiese gefahren und hielt seitlich des Trümmerfeldes an.

Die Angreifer richteten ihre Aufmerksamkeit auf das Fahrzeug und hielten inne. Dann begann einer der Männer zu feuern. Die anderen drei, die nicht direkt auf David zu kamen eröffneten ebenfalls das Feuer und der Rettungswagen wurde von Kugeln durchsiebt.

David nutzte diese eine Chance. Die beiden bewaffneten Angreifer, die auf ihn zu kamen standen nur noch zwei Meter vor den Wrackteilen der Kabinenwand entfernt, allerdings zwei endlos weit entfernt scheinende Meter. Er hatte keine Wahl und versuchte es. Mit gesammelter Kraft rannte er los, direkt auf die beiden Männer zu, die sich ebenfalls dem Rettungswagen zugewandt hatten. Einer der Männer nahm David wahr und drehte sich zu ihm. David riss den linken Mann mit einer solchen Wucht zu Boden, dass dieser heftig mit Kopf auf dem Boden Aufschlug und bewusstlos liegen blieb. Gegen den zweiten Mann konnte er nichts ausrichten. Dieser drehte sich erst jetzt um und sah überrascht zu David und richtete das Gewehr auf ihn. David griff nach der Waffe des Mannes den er zu Boden gestürzt hatte, mit dem Wissen, dass die Zeit nicht reichen würde. Es fielen zwei Schüsse und David zuckte zusammen. Der zweite Mann sackte in sich zusammen. Endlich hatte David das Gewehr an sich nehmen können. Mit einer fließenden Bewegung hatte das FN SCAR-H, ein Multikalibergewehr, das für die Special Forces gedacht ist, im Anschlag. Mit Hilfe des Rotpunktvisiers suchte er ein Ziel. Zu seiner Überraschung trat Matt von der anderen Seite der Kabinenwand David entgegen.

"Alles in Ordnung?", fragte er David seine SIG Sauer P228 ebenfalls im Anschlag.

"Mir gehts gut. Du kommst genau zum richtigen Zeitpunkt."

David nahm dem am Boden liegenden Mann seine HK USP Compact inklusive Holster ab und befestigte ihn an seinem Gürtel. Zusätzlich nahm er sich zwei Magazine für das Sturmgewehr. Für einen Moment kehrte Ruhe ein. David und Matt blickten beide misstrauisch zur Seite und wurden für die Wachsamkeit belohnt. Die übrigen Angreifer hatten mitbekommen, was los war und ließen von dem zweiten eingetroffenen Rettungswagen ab.

"In Deckung.", rief David seinem Freund zu. Noch während er rief wurde das Feuer eröffnet. Matt verschwand wieder hinter der Kabinenwand und eröffnete das Feuer. David, hatte es etwas schwieriger, da er noch immer bei dem toten Angreifer war und damit gute zwei Meter von der Kabinenwand entfernt. Er ließ sich fallen und drehte die Leiche des Mannes auf die Seite. Etwas Schutz ist besser als gar keiner. Schon spürte er, wie Kugeln in den Körper des Mannes eindrangen.

"Gib mir Deckung!", rief er Matt zu, der von seiner Position Davids Problem erkannte. Er trat einen Schritt vor und eröffnete mit seiner SIG Sauer das Feuer.

David rappelte sich auf und rannte los, allerdings nicht zur Kabinenwand, sondern zur anderen Seite und verschwand damit hinter weiteren Wrackteilen. Matts Feuerschutz verstummte und die Angreifer kamen weiter näher. Beim Umrunden weiterer Wrackteile konnte David Matts Irritation über sein Verschwinden erkennen und beeilte sich, seinem Freund zu helfen.

Er kam fast direkt gegenüber von Matt heraus, zwischen Ihnen nur die Schneise, in denen sich die Angreifer bewegten. Blitzschnell trat er aus der Deckung hob das Sturmgewehr und feuerte, mehr blind als zielend, aber die Feuerstöße dienten nur dazu die Ziele ausfindig zu machen. Matt lud seine Waffe nach, während David erneut feuerte. Dieses Mal gezielt und einer der Angreifer ging zu Boden. Jetzt waren noch drei übrig. Einen von Ihnen hatte David auf der rechten Seite ausfindig gemacht. Matt gab ihm zu verstehen, dass er einen auf der linken Seite gesehen hatte.

David gab eine letzte Salve aus dem Gewehr ab, dann verstummte es. Mit geübten Fingern wechselte er das Magazin und setzte erneut zum Schießen an. Wieder ging ein Angreifer zu Boden. Jetzt konnte er auf der rechten Seite niemanden mehr ausfindig machen. Er zog die erbeutete HK USP und warf Matt das Gewehr zu. Gleichzeitig machte er einen Schritt aus der Deckung heraus, die Pistole im Anschlag. Aber er konnte niemanden sehen. Es wurde kein Feuer eröffnet.

"Wo sind die hin?", fragte David flüsternd Matt. Dieser kam aus der Deckung aber fand ebenfalls kein Ziel.

Er zuckte mit den Schultern.

Und dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag. David drehte sich um und dann wieder zu Matt.

"Die gehen außen rum.", schlussfolgerte David. "Sicher deine Seite." Matt bestätigte.

David, noch immer die USP im Anschlag, bewegte sich vorsichtig im Uhrzeigersinn um das nächste Wrackteil auf der linken Seite herum. Aus dem Nichts tauchte einer der Angreifer vor ihm auf. Ihr Blicke trafen sich gleichzeitig. Instinktiv reagierte David und lies sich zu Boden fallen während er zweimal abdrückte. Eine Salve seines Gegners verfehlte seinen Kopf nur um Haaresbreite. Dann herrschte Stille. Sein Gegenüber war ebenfalls zu Boden gegangen. Blut tropfte aus seinem Brustkorb und er spuckte Blut. Das Röcheln verging innerhalb von Sekunden. Die Pistole im Anschlag sicherte David die unmittelbare Umgebung. Er befand sich südliche der Absturzstelle und bewegte sich nun auf freier Fläche. Plötzlich hielt er inne, weitere Soldaten kamen von Süden.

"Scheiße.", murmelte er. Wie angewurzelt stand er dar. Nach fünf unendlich langen Sekunden lief er endlich los, zurück zu den Wrackteilen, passierte die Schneise und suchte Matt. 

"Hier war niemand.", sagte er, erleichtert David zu sehen.

"Dann fehlt uns einer. Aber das ist auch egal. Wir müssen los. Von da drüben", er deutete in die Richtung, aus der er gekommen war, "sind noch noch mehr unterwegs."

"Die Polizei ist bereits hier. Die sehen gerade nach dem durchlöcherten Rettungswagen." Zwei Sanitäter und ein Polizist stießen zu David und Matt, welcher sich als Bundesagent zu erkennen gab.

"Können wir Ihnen helfen?"

"Unser Flugzeug wurde abgeschossen und wir haben hier weitere feindliche Einheiten von Süden näherkommend."

Der Polizist, machte entsprechende Funkmeldungen, während David die Sanitäter zu Ginny und dem Co-Piloten schickten.

"Was ist mit Ihnen, Sir? Soll ich mich Ihre Verletzungen anschauen?", fragte einer der beiden Sanitäter und ging mit David ein paar Schritte von den Anderen weg.

David sah an sich herab. "Das ist nicht mein Blut, ich bin nicht verletzt.", log er. Der Sanitäter schien nicht völlig überzeugt, akzeptierte aber die Antwort und David kehrte zu dem Polizisten und Matt zurück.

"Verstärkung ist unterwegs."

"In Ordnung.", bestätigte David und zog beim Vorbeigehen seine Waffe. Er durchschritt wieder die von den Wrackteilen gezogene Schneise, gefolgt von Matt und dem Polizisten. Aber die näherkommenden Angreifer waren verschwunden.

"Sie sind weg."

"Sie sollten eine Fahndung rausgeben. Ein Regierungsflugzeug wurde abgeschossen und die Verantwortlichen sind noch irgendwo hier." Der Polizist verschwand mit dem Funkgerät hantierend.

"Warum hast du keine Unterstützung mitgebracht.", fragte David. Matt verzog verärgert das Gesicht.

"Ach Scone. Er hat die Unterstützung abgelehnt. Kaum zu glauben." Er musterte David. "Du siehst ganz schön mitgenommen aus. Sicher das dir nichts fehlt?"

"Mach dir keine Sorgen. Lass mal schauen wie es Ginny geht."

 

Als die beiden Freunde ein paar Wrackteile umrundeten sahen sie Ginny und den Co-Piloten der bereits intensiv von den Rettungskräften versorgt wurde. Ginny sah blass aus und hockte auf dem Boden. Sie erhob sich, als sie Ihren Bruder und David erblickte. Ein gezwungenes Lächeln trat in ihr Gesicht und sie nahm ihren Bruder in die Arme.

"Bis du in Ordnung?", fragte er besorgt und David erkannte wie ihre Anspannung nun etwas nachließ. Tränen liefen ihr über die Wangen.

"Danke, das du gekommen bist.", sagte sie nach einem Moment und wischte sich hastig die Tränen aus dem Gesicht, als sie sah, das David sie beobachtete. Sie löste sich von ihrem Bruder und folgte Matts Blick zum Co-Piloten.

"Er wird durchkommen.", sagte sie.

"Bist du verletzt?" Ginny sah besorgt David an, dessen Kleidung blutverschmiert war.

"Nein, mach dir keine Sorgen.", antworte David und musste bei der Antwort aufpassen nicht genervt zu klingen. Jeder fragte ihn, ob er verletzt sein, aber das war nicht anders zu erwarten, so mitgenommen wie er aussah. Nur gut, dass niemand genauer nachgefragt hatte, denn letztlich war es wenig glaubwürdig, das all das Blut an seiner Kleidung von anderen Personen  stammte.

Er beugte sich zu seiner Tasche, die auf dem Boden lag und hob sie auf. Nach kurzer Suche holte er den Anhänger heraus.

"Und alles hierfür.", sagte er und hielt den Anhänger Matt unter die Nase.

Matt drehte ihn in seiner Hand und betrachtete ihn. Schließlich gab er den Anhänger David zurück. Er kramte in seiner Hosentasche, zog eine Schlüssel heraus und gab ihn ebenfalls David.

"Hier, meine Auto steht nordöstlich von hier kurz vor dem Fluss. Von dort kommt ihr direkt auf den Burbank Boulevard. Ihr solltet gehen. Die Polizei wird noch einige Fragen haben und außerdem wird Scone bestimmt noch Einheiten hierhin schicken, jetzt wo klar ist, was passiert ist und ich wette er will euch sehen, also bringt das jetzt zu Ende. Findet heraus, was der Abgeordnete dir vor all den Jahren mitteilen wollte. Und...David, im Kofferraum sind ein paar frische Klamotten."

"Ich schulde dir was, Matt.", bedankte sich David und nahm den Schlüssel.

"Ich setze es auf die Liste.", antwortete er und David erkannte das schmale Grinsen.

"Danke.", sagte auch Ginny und umarmte ihre Bruder nocheinmal.

"Keine Ursache. Macht euch auf den Weg."

David steckte den Anhänger, zusammen mit der HK USP Contact und den verbliebenen Magazinen in seine Umhängetasche und machte sich mit Ginny auf den Weg zur östlich gelegenen Straße, während Matt zurück zu den Rettungskräften ging und die ATU anrief.

Victory Boulevard, 1km nordwestlich der Absturzstelle, Los Angeles, Kalifornien

 

Colonel Westland schäumte vor Wut und musste sich beherrschen nicht auf Sergeant Resto einzuschlagen, der den Humvee in östliche Richtung über den Victory Boulevard steuerte.

"Scheiße!", brüllte er und lies sich verbal gehen, was eigentlich nicht seine Art war.

"Sir, wir formieren uns neu.", versuchte ihn Burk Resto zu beruhigen. "Wir haben einen Notfallplan. Sie werden in die Stadt fahren. Das zweite Team wird sie verfolgen."

"Ich brauche keinen Notfallplan, Sergeant!", brüllte Westland, der sich nur langsam wieder beruhigte.

"Sie werden sich da jetzt persönlich drum kümmern. Keine Fehler. Fahren sie rechts ran."

"Ja Sir", bestätigte der Sergeant und brachte den Wagen am Straßenrand zum stehen.

"Versauen Sie es nicht, Resto. Finden Sie die beiden und töten Sie sie." Westland schwang sich aus dem Humvee und stieg in das Fahrzeug, das dem Humvee gefolgt war.

Nach dem er dir Tür geschlossen hatte, wandte sich der Colonel an den Mann der neben ihm auf der Rückbank saß.

"Bringen Sie mich zurück zum Hauptquartier."

"Ja, Sir.", bestätigte der Fahrer.

"Major Paulridge, ich brauche eine sichere Leitung."

Der Mann an Westlands Seite, reichte ihm ein Telefon.

 

Resto fuhr wieder los, nachdem Colonel Westland in den anderen Wagen umgestiegen war und nahm Kontakt zum zweiten Team auf, das am Südwestende der Golfplatzes wartete und das er zuvor zurückgerufen hatte, da nun zuviele Menschen an der Absturzstelle waren. Zuviel Aufmerksamkeit war nicht gerade vorteilhaft.

"Alpha Two, wenn Sie das Ziel in Sicht haben machen Sie Meldung. Dann eliminieren Sie das Ziel!"

"Alpha Two verstanden, Ziel melden und eliminieren.", bestätigte eine Stimme aus dem Funkgerät.

Sergeant Resto legte das Funkgerät zur Seite und fuhr auf den San Diego Freeway in Richtung Süden.


 

 

 

 

 

 

 
 
   
 
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